Heutzutage sind Autos aus Alltag vieler nicht mehr wegzudenken. Für viele Menschen könnte der Kauf eines Autos sogar eine der größten Investitionen im Leben sein. Daher ist es absolut wichtig, dass das Auto so lange wie möglich in gutem Zustand und effizient bleibt. Um das Thema Autopflege gibt es allerdings viele Mythen. Heute erzählen wir euch, 9 populärsten Mythen davon!
1. Neues Auto sportlich einfahre?
Diese Weisheit erweist sich als Mythos und eher ist dem Gegenteil zu folgen. Grundsätzlich sind die Komponenten von neuen Motoren mit so geringen Abweichungen gebaut, dass dem Thema des richtigen “Einfahrens” kaum mehr Bedeutung zukommt. Trotzdem ist es sicher nicht falsch in den ersten 5.000 km nicht in den “roten Bereich” zu drehen. Damit können sich die beweglichen Teile im Motor “einschleifen” und die Schmiermittel gleichmäßig verteilen.
2. Immer Mehrverbrauch durch Automatik?
Moderne Automatikgetriebe verfügen über 8 und mehr Gänge im Gegensatz zu klassichen “H”- Schaltungen, die heute eher über 6-Gänge verfügen. Dadurch kann ein Automatikgetriebe präziser arbeiten und das Fahrzeug häufiger in optimalen Drehzahlbereichen bewegen. Das reduziert den Verbrauch.
3. “Je mehr Schaum desto besser“?
Ein stark schäumendes Shampoo im Wascheimer reinigt auch am besten. Das ist eine Mythe. Die meisten Reinigungstenside befinden sich in der Flüssigkeit und nicht im reinen Schaum. Der Schaum enthält viel Luftanteile und nur wenige Tenside. Aber für die Optik ist Schaum beim Waschen natürlich geil. Unumstritten… By the way, wusstet ihr, dass Shampoos mit Versiegelungsanteilen (Wash&Wax) weniger Schaum erzeugen als die Normalen. Auch das ist also kein Nachteil.
4. Spüli für die Autowäsche?
Ein Handspülmittel für die Küche enthält Tenside, die sich dafür eignen Fett von Geschirr und Töpfen und Pfannen zu lösen. Bei einem Fahrzeug sind es aber genau die Öle und Wachse, die das Fahrzeug schützen und deshalb genau nicht abgespült werden sollen. Haushaltsreiniger sind halt keine Fahrzeugreiniger. Besonders Blinker- und Scheinwerfergläser außen und die kunststoffbeschichteten Oberflächen im Innenraum können bei der Verwendung von Haushaltsreinigern Risse bilden. Professionelle Fahrzeugreiniger sind auf diese Kunststoffe eingestellt. Daher greift bitte immer auf richtige Fahrzeugreiniger und Cockpitpflege zurück, um Eure mobilen Schätzchen lange zu erhalten.
5. Innenraum saugen?
Für die Cockpitreinigung ist es unerlässlich das Fahrzeug auch auszusaugen. Um Kratzer zu vermeiden, sollten ihr aber nur auf den Teppichen und Stoffsitzen saugen. Für Kunststoffoberflächen, Leder und Hölzer eignet sich die Reinigung mit einer Cockpitpflege und einem Mikrofasertuch. Besprüht dabei das Tuch und nicht die Oberfläche, um zu vermeiden, dass Chemie hinter die Schalter gelangt und eventuell die Kontakte stört. Leder lässt sich auch gut mit dem Produkt für die Cockpitpflege reinigen. Nach der Reinigung empfiehlt sich eine Lederpflege.
6. "Nivea-Creme ist eine tolle Lederpflege"!?
Auch für die Lederpflege gilt, was generell für die Fahrzeugreinigung gilt. Nutzt speziell für den eigentlichen Zweck hergestellte Produkte. Es empfiehlt sich nach der Reinigung eine Lederpflege mit Glycerin zu verwenden. Das dringt tief in das Leder ein und hält es lange elastisch und beugt so Rissbildungen vor. Eine Wachsschicht aus einem synthetisierten Wachs hält das Gylcerin im Leder und ist ein toller Schutz vor UV-Strahlen. Es sollte niemals ein natürliches Wachs verwendet werden. Natürliche Wachse altern und zerfallen und zerstören dabei über die Zeit das Leder.
7. Harte Reiniger für die Felgen?
Ein Großteil der Verschmutzungen einer Felge lässt sich mit einem PH-neutralen und damit “sanften” Reiniger entfernen. Dabei wird die Felge eingespüht und dann mit einem Mikrofasertuch gereinigt. Das Mikrofasertuch kommt danach bei 60 Grad Celsius in die Waschmaschine und ist dann wieder für den nächsten Einsatz bereit. Bei dieser Reinigungsmethode gelangen keine Rückstände vom Fahrzeug oder die Chemie des Reinigers in Boden und Grundwasser und ist daher im Sinne der Nachhaltigkeit die beste Reinigungmethode.
Sollte sich doch mal Bremsstaub in die Felge gefressen haben, das passiert vor allem auf Grund der Bremskraftverteilung auf der vorderen Achse, dann kann ein alkalischer Reiniger bei Stahlfelgen und Aluminiumfelgen Wunder bewirken. Für Chromfelgen eignet sich ein alkalische Reiniger nicht. Bringt den Reiniger am besten dirkt vor der Einfahrt in die Waschanlage auf. Damit kann er kurz einwirken und wird dann von den Bürsten und dem Wasser in der Waschanlage wieder gründlich abgespült.
8. "Je länger ein Felgenreiniger einwirken kann desto besser wirkt er"?
Einen PH-neutralen Reiniger könnt ihr gut zum Einweichen von Schmutz auf der Felge verwenden. Generell gilt aber, dass das Reinigungsmittel nie ganz eintrocknen sollte. Ein saurer oder alkalische Reiniger sollte nie auf der Felge verbleiben. Direkt nach dem Reinigungsprozess ist dieser mit reichlich Wasser abzuspülen, um Beschädigungen der Metalloberfläche und der Radbolzen zu verhindern. Sollte die Bremse auch Reiniger abbekommen haben, spült bitte auch diese gründlich mit Wasser ab.
9. In der Sonne polieren?
Nach der Fahrzeugreinigung kommt die Autopolitur. Für die Politur eines Fahrzeugs eignen sich Temperaturen zwischen 5 °C und 20 °C. Genau aus diesem Grund sollte ein Fahrzeug auch nicht in der Sonne stehen, da die Fahrzeugoberfläche durch die Sonneneinstrahlung dann häufig die 20 °C übersteigt. Bei zum Beispiel einer Aufsprühpolitur dampfen die flüssigen Bestandteile der so schnell ab, dass sich das Wachs kaum aufpolieren lässt. Dadurch wird die Oberfläche nicht gleichmäßig poliert und wirkt fleckig.
Das könntest Du auch interessieren
- Autopolitur
- Checkliste - Frühlingsputz für Fahrzeuge
- Morris Fenderbaum + AUTO BILD: Premium Fahrzeug-Pflegeset
Quelle
- Fotos: Tima Miroshnichenko (Pexels)
- Text: Morris Fenderbaum